Wir beginnen, über den Sinn der Arbeit nachzudenken, weil Maschinen immer mehr Arbeiten übernehmen. Doch: Wenn die Arbeit uns nicht mehr braucht, brauchen wir dann die Arbeit? In dieser Sinnfrage im Megatrend New Work spiegelt sich der derzeitige epochale Umbruch wider, der unser Leben grundlegend verändert.
Ein Megatrend: Wir nehmen Abschied von der uns vorgelebten, rationalen Leistungsgesellschaft und wenden uns dem zu, was unserem menschlichen Naturell viel mehr entspricht – der Kreativität. Es beginnt das Zeitalter der Kreativ-Ökonomie – und zwar für Angestellte, Freiberufler und Firmengründer. Es geht immer mehr und künftig um eine gesunde Symbiose aus Arbeit und Leben.
Dass der eigene Job Spass macht, dass der eigene Job für uns erfüllend ist – das war noch nie so wichtig für uns, wie heute.
Hoch angesiedelt und dem System gehorchend sind natürlich nach wie vor die monetären Zwänge im Alltag sowie die Ambitionen bei der Jobauswahl selber. Aber die höchstmögliche Entlohnung als Primus der Entscheidung ist der wachsenden Rolle gewichen, die Selbstverwirklichung heisst, persönliche Erfüllung verheisst und einen Lebensstil kreiert, der Bestandteil des Megatrend New Work ist.
Was sind das für Menschen, die diesen Megatrend auslösen und beleben? Wir haben drei unterschiedliche Typen skizzieren können, die den Megatrend New Work für uns begreifbar machen: Den Vorwärtsmacher, den Self Balancer und den Multi Performer.
Der Vorwärtsmacher nutzt sein gestalterisches Wissen und seine Durchsetzungskraft, um etwas für seine Mitmenschen und seine Umwelt zu machen. Dabei wirkt er wie ein klassischer Karrieremensch, aber wegen der sozialen Skills ist er als Führungskraft attraktiv und damit wiederum für zukunftsorientierte, pro-aktive Unternehmen sehr interessant sowie prädestiniert für Gründungen im Social Business. Wer diesen Lebensstil pflegt, hat ehrgeizige Pläne, will weiterkommen, priorisiert Erfolg – aber nimmt auch Verantwortung und neue Herausforderungen sehr gerne an. Diese Vorwärtsmacher verfügen über eine vielseitige und gute Bildung. Sein Anspruch und Motor ist, dass er seine Ressourcen an Bildung und Soft Skills einsetzt, um Veränderungen in der Gesellschaft herbeizuführen, sich im Unternehmertum oder als Führungskraft sozial und politisch engagiert. Die Arbeit ist keine Pflicht, sondern Mittel zum Zweck, sich selbst zu entfalten und eigene Werte umzusetzen. Dem Vorwärtsmacher gehört die Zukunft in der New Work-Ära, denn Führungskompetenz, Durchsetzungskraft und Einfühlungsvermögen für soziale Belange sind und werden immer mehr zum Maßstab für Führungskräfte und Unternehmer. Das Bedürfnis nach produktivem Wandel ist ihr Treibstoff – der dauerhaft erfolgversprechend im Bereich der Unternehmensgründung und der Nachfolge Verwendung findet.
Hingegen ist der Typus Self Balancer in der Lage, sich in dieser schnelllebigen Zeit einen ausgeglichenen Hafen, eine gewisse Beständigkeit zu schaffen, ohne dabei stehen zu bleiben. Er möchte das Leben geniessen, nimmt die Dinge relativ locker und verzichtet auf Selbstausbeutung. Er wählt stattdessen alternative Arten des Arbeitens und Lebens, bei dem freie Zeit und weniger Arbeit als Gewinn wahrgenommen werden. Durch dieses Bedürfnis nach Selbstverwirklichung festigt sich in der Gesellschaft immer mehr der Wunsch nach Balance, Fokus und Konzentration. Dieser Typus wird individuell, persönlich keinen weitreichenden Einfluss haben, doch in der Gesamtheit drückt er eine Strömung aus, die von den Unternehmen aufgenommen und beachtet werden muss, damit gute Mitarbeiter geworben und behalten werden können. Der Self Balancer ist die Hauptfigur in der Wissenskultur und der Kreativ-Ökonomie. Diese Hauptfiguren schaffen auf beständige, subtile Art eine neue Arbeitswelt, eine neue Kultur des New Work.
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