Gründer der Generation 50+

Ältere zwischen 55 und 64 Jahre sind für zehn Prozent aller Gründungen verantwortlich: Die Generation 50+. Dabei haben die Gründungen in dieser Altersgruppe entgegen dem Trend zugenommen: um fast ein Drittel. Menschen ab 45 Jahren sind stärker an der Selbständigkeit interessiert als zuvor. Wie bedeutsam diese Zunahme insgesamt ist, wird deutlich, wenn man sich vor Augen hält: Existenzgründungen sind – in jeder Altersgruppe – die Keimzellen kleiner und mittlerer Unternehmen und damit des Mittelstands insgesamt.

Wobei dafür nicht allein die Zahl von Gründungen in den verschiedenen Altersgruppen eine Rolle spielt, sondern auch die Qualität und Nachhaltigkeit dieser Gründungsvorhaben. Hier haben ältere Gründerinnen und Gründer offenbar gute Karten: Allgemein geht – so die RKW-Studie – die aktuelle Forschung davon aus, dass die Unternehmen von Spätgründern eher Bestand haben als die jüngerer Gründer. Bei einer Gründung besonders besonnen und zielgerichtet zu Werke zu gehen, zeichnet ältere Gründerinnen und Gründer aus. Hintergrund dafür ist u. a., dass sie als Berufs- und Familienmenschen in jedem Fall viel private Lebenserfahrung mitbringen. Sie haben in ihrem Leben einige Höhen erreicht und Tiefen überstanden und sind daher häufig deutlich gelassener als Jüngere. Sie sind in der Lage, ihr Handeln und Wissen kritisch zu hinterfragen.

Wie das RKW festgestellt hat, macht vielen älteren Gründerinnen und Gründern eine Reihe von Vorurteilen zu schaffen. Eines davon: keine Power (mehr). Dagegen sind die heute 50-, 60- oder 70-Jährigen um ein Vielfaches gesünder und leistungsfähiger als ihre Altersgenossen noch vor wenigen Dekaden. Und sie gründen seltener aus der Not heraus, sondern um unternehmerische Chancen zu nutzen.

Gemeinsam mit sozial engagierten Vereinen, Gewerkschaften, Innungen und Kammern wird das Bündnis Unternehmer für Unternehmer für diese besondere Zielgruppe regelmässige Sprechstunden an den Standorten des Bündnisses einrichten, Informationsabende veranstalten und Seminare anbieten. Anschliessende Beratungsleistungen werden subventioniert und der Zugang auch zu Eigen- und Fremdkapital wird erleichtert.

 

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